Waldheim/Sachsen
1877 -
Berlin
1947
Einer der erfolgreichsten Bildhauer seiner Zeit, Georg Kolbe, studiert anfänglich Malerei in Dresden und München. 1897, während eines halbjährigen Parisaufenthaltes, studiert der Künstler die Plastiken von Rodin eingehend. Unter dem Eindruck dieser Arbeiten, und der von Louis Tuaillon kommt Georg Kolbe zur Bildhauerei. Mit Tuaillon, dem Hauptvertreter der neoklassizistischen Plastik , beschäftigt sich Kolbe, als er 1898 nach Rom übersiedelt.
Erste Porträtplastiken entstehen unter seiner Anleitung. Nach zahlreiche Reisen durch Italien, Frankreich, Belgien und Holland entschließt sich Georg Kolbe, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Er zieht nach Berlin. Auch von Berlin aus sucht der Künstler in den folgenden Jahren in anderen Ländern neue Impulse und Eindrücke zu gewinnen.
Von der "Berliner Sezession", in die er 1905 aufgenommen worden war, wechselt der Bildhauer im Jahr 1913 zur "Freien Sezession".
1914 bringt den Künstler das Kriegsgeschehen als Freiwilligen nach Ostpreußen und Polen, 1918 wird er als Infanteriesoldat im Schwarzwald eingesetzt. Kurz nach seiner Rückkehr aus dem Krieg 1918, erhält er den Professorentitel vom Preußischen Kultusministerium.
Georg Kolbe beginnt in seinem plastischen Schaffen mit einfachen, harmonischen, von Rodin und Maillol beeinflussten Aktfiguren. Später verstärkt sich seine Neigung zu einer heroisierenden Monumentalität in den dreißiger Jahren. Die Reichskulturkammer nimmt 1936 den Deutschen Künstlerbund mit Kolbe als Vorsitzenden in ihren Verband auf. Haus und Atelier des Bildhauers werden gegen Ende des Krieges beschädigt, so dass er bis Anfang 1945 nach Hiershagen in Schlesien übersiedelt.
Georg Kolbe muss sich in Berlin mehreren Augenoperationen unterziehen, die allerdings erfolglos verlaufen. Überdies bricht ein altes Krebsleiden wieder aus. Georg Kolbe stirbt 1947 am 20. November in Berlin. Kolbe gehörte zu den ersten Bildhauern, deren Arbeiten nicht mehr auf Aufträge zurückgehen. Georg Kolbe konzentrierte sich neben einem beachtlichen Porträtschaffen, weitgehend auf die Aktplastik, womit er prägend für seine und die folgende Bildhauergeneration wird.
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